Nahezu jeder Dritte leidet heute an einer
Allergie. Allergien können viele verschiedene Auslöser haben.
Bei einer Allergie handelt es
sich um eine Fehlreaktion unseres Immunsystem auf natürliche
oder küstliche Stoffe
Damit das Immunsystem auf eine
Substanz reagieren kann, müssen mehrere Vorraussetzungen erfüllt
sein. Es muß sich um eine körperfremde Substanz handeln, der
Körper muß sie als solche erkennen können. Dazu muß sie von
ausreichender Größe sein. Eine Substanz, die diese Eigenschaften
hat nennt man ein Antigen.
Wie läuft eine Immunreaktion unseres
Körpers normalerweise ab ?
Hat ein Eindringling irgendwo
Fuß gefaßt, so beginnt unser Abwehrsystem eine Reihe von Reaktionen.
Zunächst schickt es Freßzellen an die betroffene Stelle. Diese
umfließen den Eindringling und schließen ihn so ein. Dann
beginnen sie den Fremdkörper aufzulösen. Anschließend präsentieren
sie die Antigene des Eindringlings auf ihrer Oberfläche und
regen das Immunsystem zur Produktion von für dieses Antigen
spezifischen Antikörpern an. Das dauert normalerweise mehrere
Tage. Außerdem merkt sich das Immunsystem das Antigen (Immunologisches
Gedächtnis). Bei einem zweiten, späteren Kontakt mit dem gleichen
Eindringling kann das Immunsystem das Antigen erkennen und
sofort spezifische Antikörper produzieren. Diese werden dann
mit dem Blut zu dem Infektionsherd transportiert. Damit die
Abwehr hier effektiv sein kann, schickt der Körper Mastzellen
an diese Stelle. Sie enthalten Speicher von Histamin und anderen
Substanzen. Diese werden hier freigesetzt. Sie fördern die
Durchblutung des Gewebes (die Stelle rötet sich) und die Durchlässigkeit
der Blutgefäße (die Antikörper können besser einwandern, die
Stelle schwillt an). Das Ausmaß der Abwehrreaktion wird durch
eine genaue Regulation den Bedürfnissen angepasst.
Bei einer allergischen Reaktion
begeht das Immunsystem drei Fehler:
1.) Das Immunsystem greift eine
normalerweise unschädliche Substanz an.
2.) Art und Ausmaß der Abwehrreaktion
sind gestört.
3.) Diese Reaktion führt nicht
zur Heilung, sondern löst Krankheitsanzeichen aus.
Das Resultat sind die klassischen
Symptome : Schwellung, Rötung, Juckreiz.
Eine Substanz, die diese Fehlreaktion
verursacht, nennt man ein Allergen.
Wie behandet man eine Allergie
am besten ?
Um bei einer Allergie gezielt
vorgehen zu können, muß bekannt sein, gegen was man allergisch
ist ! Dies kann der Arzt mit einem Allergietest feststellen.
Ist der Übeltäter bekannt, geht
man ihm am besten aus dem Weg. Das heißt man sollte Allergenkontakt
meiden. Wenn also eine Allergie gegen Katzen- oder Hundehaare
vorliegt sollte man den Kontakt mit den betreffenden Tieren
meiden, und sich auch kein solches Haustier anschaffen. Ist
man gegen Blütenpollen allergisch, sollte man zur Blütezeit
der betreffenden Pflanzen blühende Wiesen meiden. Da sich
tagsüber viele Pollen inden Haaren und der Kleidung verfangen,
ist es sinnvoll vor dem Zubettgehen die Haare zu waschen,
und die schmutzige Kleidung über Nacht nicht im Schlafzimmer
liegen zu lassen. Leider kann man Pollen nicht so gut meiden
wie z.B. Katzen oder Hunde. Bei Hausstauballergie liegt eine
Allergie auf Milbenkot vor. Die Milben fühlen sich im Hausstaub
besonders wohl. Ihre Nahrung sind menschliche Hautschuppen,
die sich in Teppichen oder Polstermöbeln zur genüge finden.
Die Allergenbelastung kann man z.B. senken, indem man seine
Wohnunh möglichst frei von Staubfängern hält. Feucht wischbare
Böden statt Teppichen können hier helfen. Es sollte regelmäßig
Staub gesaugt werden (allerdings nicht vom Allergiker selber),
im Anschluss daran sollte man lüften. Sehr nützlich kann auch
eine Matratze sein, die man in die Reinigung geben kann (z.B.
Schaumstoffmatratze) und natürlich kochfeste Bettwäsche.
Natürlich gibt es hier noch viele
Tipps und Tricks. Kommen Sie doch zu uns, wir beraten Sie
gerne !
Wenn das Meiden der Allergene
nicht möglich ist, bleiben noch zwei Möglichkeiten. Die Behandlung
mit Medikamenten und die Hyposensibilisierung.
1.) Behandlung mit Medikamenten
a) Antihistaminika
Antihistaminika blockieren die Wirkung des Histamins, das
bei allergischen Reaktionen eine zentrale Rolle spielt. Diese
werden meistens in Form von Tabletten eingenommen, bei einigen
Wirkstoffen gibt es allerdings auch Nasenspray oder Augentropfen.
Zur Behandlung von allergischen Reaktionen der Haut stehen
auch Salben zu Verfügung. Ältere Präparate machen oft müde,
bei neueren Wirkstoffen ist diese Nebenwirkung deutlich weniger
ausgeprägt. Diese Nebenwirkung gilt natürlich nur für die
Behandlung mit Tabletten.
b) Cromoglicinsäure
Cromoglicinsäure verhindert die Freisetzung von Histamin aus
Mastzellen. Darreichungsformen sind Augentropen und Nasenspray.
Die Wirkung setzt allerdings erst nach ca. 14 Tagen ein. Bei
bekannter Allergie muß also rechtzeitig vor dem Allergenkontakt
(z.B. vor der Pollenflugsaison) mit der Behandlung begonnen
werden. Vorteilhaft sind die geringen Nebenwirkungen dieser
Substanz.
c) Abschwellende Nasentropfen
Eine gute abschwellende Wirkung haben z.B. Nasensprays mit
dem Wirkstoff Xylometazolin. Damit werden allerdings nur die
Symptome behandelt, nicht die Allergie selber. Da sie auf
Dauer die Nasenschleimhäute schädigen, dürfen diese Medikamente
nicht länger als eine Woche angewendet werden.
d) Kortikoide
Kortikoide sind Abkömmlinge des natürlichen Nebennierenrindenhormons
Cortisol. Sie sind sehr gut wirksam bei allen Arten von Allergien
und besonders zur Behandlung bei starken Allergien geeignet.
Leider ist die Angst vor Nebenwirkungen bei Kortikoiden oft
übertrieben. Als hochwirksame Arzneimittel sind sie verschreibungspflichtig.
Allgemein gilt bei der Behandlung
einer Allergie : Eine lokale Behandlung mit Augentropfen,
Nasenspray, oder Salbe ist immer besser als eine Tablette
einzunehmen. Denn dann verteilt sich der Wirkstoff im ganzen
Körper. Eine lokale Behandlung ist immer schonender. Bei einer
starken Allergie reicht eine lokale Therapie aber oft nicht
aus.
2.) Hyposensibilisierung
Bei der Hyposensibilisierung will
man die Überempfindlichkeit der Körpers dadurch behandeln,
daß man ihn schrittweise an das Allergen gewöhnt. Das geschieht
dadurch, daß der Arzt zuerst sehr niedrige, und dann steigende
Mengen der Allergieauslösenden Substanzen spritzt. Eine solche
Behandlung ist in vielen Fällen erfolgreich. Sie bedarf aber
ärztlicher Aufsicht, da es sehr selten zu Zwischenfällen mit
schweren allergischen Reaktionen kommen kann.
Warum ist die Behandlung einer
Allergie sinnvoll ?
Eine bestehende Allergie kann
sich im Laufe der Zeit ausweiten, das heißt sie kann mit der
Zeit stärker werden. Auch kann sich, wenn bei einer Pollenallergie
Atembeschwerden als Begleitsymptome auftreten, ein allergisches
Asthma entwickeln. Heute gilt es als erwiesen, daß eine gezielte
Therapie diesen Problemen vorbeugt.
Wenn Sie noch Fragen zum Thema
Allergien und deren Behandlung haben, helfen wir Ihnen gerne
weiter !
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